Feedbackmethode und Individualfeedback
IF als Entwicklungsinstrument dient dazu, die Qualität des Unterrichts bzw. des Führungsverhaltens zu erhöhen, indem der FN sein Handeln – ausgehend von den Feedbackergebnissen – positiv verändert, insbesondere besser auf den Adressaten abstimmt.
Damit der FN genügend Anhaltspunkte für mögliche Veränderungen seines Handelns hat, ist ein gewisser Umfang des Feedbacks erforderlich: Verschiedene Aspekte seines Handlungsbereichs sollten erfasst werden, d. h., beim IF kommen Methoden zum Einsatz, die grundsätzlich mehrere Aspekte aufnehmen können.
Feedbackmethoden, die die Einschätzung des FG nur punktuell einholen, z. B. die Daumenprobe und die Ein-Punkt-Abfrage, oder unterrichtsbegleitende Methoden, wie das Ampelprisma oder das Spontanfeedback, bleiben hinter diesem Anspruch eines IF zurück.[1] Allerdings können solche kleineren, unaufwendigen Feedbacks dem FN wertvolle Informationen geben und den Einstieg ins IF erleichtern oder bei regelmäßigem Einsatz Bestandteil einer Feedbackkultur sein.
Methoden, die nur sehr wenige Aspekte abfragen, sind auch beim FKF von Relevanz: Eine Führungskraft, die mit verschiedenen Einzelpersonen und Personengruppen interagiert, holt sich über einen längeren Zeitraum im Sinne eines 360-Grad-Feedbacks Rückmeldungen von unterschiedlichen FG ein. So können auch punktuelle Rückmeldungen zu schmalen Handlungsausschnitten das Gesamtbild der Fremdeinschätzung im Sinne eines IF bereichern.
[1] Das Ampelprisma als eine ganz spezielle Methode für Feedback (im Sinne von unmittelbarer Rückmeldung in einem Regelkreis) ermöglicht der Lehrperson vielmehr eine Art Monitoring während des Unterrichtens.