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Verschränkung mit aktuellen Themen der Schulentwicklung

Um die IF-Praxis an der Schule lebendig zu halten, empfiehlt es sich in der Nachhaltigkeitsphase, das IF inhaltlich mit Themen der aktuellen Schulentwicklung zu verschränken und dadurch Impulse zu setzen.

Zum einen können Themen der Schul-, insbesondere der Unterrichtsentwicklung durch IF-Aktivitäten angeregt oder daraus abgeleitet werden: Eine interne Evaluation der IF-Praxis wird sich in der Schulentwicklung niederschlagen, z. B. wenn bei einzelnen Teilprozessen nachgesteuert wird. Auch können individuelle Ergebnisse bzw. Erkenntnisse aus dem IF anonym und freiwillig in niederschwelliger Form im Kollegium zusammengetragen werden, [1] um die Unterrichtsentwicklung an der Schule zu befruchten.

Wichtiger bei dieser Verschränkung von IF und Schulentwicklung ist jedoch die umgekehrte Richtung: Aktuelle schulische Themen, die den Unterricht direkt oder mittelbar betreffen, finden Eingang in das IF, z. B. ein Thema einer schulinternen Lehrerfortbildung, ein aktuelles Handlungsfeld oder einzelne Ziele des Schulentwicklungsprogramms. Aspekte dazu kann man in die vorgeschlagenen Beobachtungsschwerpunkte der kollegialen Hospitation aufnehmen und in einen Itempool bzw. in Instrumentvorlagen zum Schülerfeedback.

Aufgrund dieser Empfehlung, die IF-Praxis mit Themen der aktuellen Schulentwicklung anzureichern, soll im Folgenden ganz grundsätzlich der Zusammenhang von IF und schulischen Zielen entwickelt und mithilfe von Beispielen veranschaulicht werden.


[1] Beispielsweise können in einer Kriterien-Übersicht oder einem vergrößerten Fragebogen von den Lehrkräften anonym Klebepunkte angebracht werden (vgl. Kretschmer, 2015, S. 411 f.). Wird eine kleine Befragung durchgeführt, empfiehlt sich bei diesem Thema die Papierform, um jegliche Bedenken bzgl. des Datenschutzes zu zerstreuen.

Individualfeedback und schulische Ziele

Wie hängen IF und schulische Ziele konkret miteinander zusammen?

  • IF dient dazu, die Erreichung individueller Ziele zu überprüfen; dagegen wird die Erreichung schulischer Ziele durch eine interne Evaluation überprüft.
  • Wenn man an der Erreichung eines schulischen Ziels mitwirkt, macht man dieses schulische Ziel in gewisser Hinsicht zu seinem individuellen Handlungsziel, und es ergibt sich eine Schnittmenge.
  • Die Schulleiterin bzw. der Schulleiter dürfte bei allen schulischen Zielen eingebunden sein, die einzelnen Lehrkräfte wirken im Idealfall bei der Umsetzung aller unterrichtsbezogenen Ziele mit, teilweise auch bei anderen Zielen.
  • Bezieht sich der individuelle Beitrag zur Erreichung eines schulischen Ziels auf ein Gegenüber (Klasse, Lehrkräfte), kann die Wirkung dieses Beitrags auf das Gegenüber im Rahmen eines IF überprüft werden.
  • Es bietet sich auch an, Fragen im Sinne einer Bestandsaufnahme in ein IF aufzunehmen, um als FN individuellen Handlungsbedarf ableiten zu können.
  • Die IF-Aspekte sind aus den Zielen, den Indikatoren und den Maßnahmen ableitbar.
  • Besonders ergiebig für IF-Fragen sind auf den Unterricht bezogene schulische Ziele. Fragen dazu können in verschiedenen Feedback-Konstellationen eine Rolle spielen:

Je nach Rolle (Lehrkraft/Führungskraft) ist der individuelle Beitrag zur Erreichung der Ziele unterschiedlich.

Entsprechend ergeben sich unterschiedliche Aspekte, die in ein IF aufgenommen werden könnten:

  • Eine Lehrkraft wird sich bei den Lernenden erkundigen, wie sie den Schwierigkeitsgrad der eigenen Aufgaben einschätzen.
  • Die Fachbetreuung/Abteilungsleitung kann bei den Fachkolleginnen und -kollegen Fragen stellen zu ihrem Tätigwerden in diesem Handlungsfeld, z. B. zur Koordination der Zusammenstellung geeigneter Materialien oder zur Erstellung eines fachbezogenen Konzepts.
  • Der Schulleiter bzw. die Schulleiterin kann im Sinne einer Bestandsaufnahme bei den Lehrkräften nachfragen, ob bzw. inwieweit sie sich für binnendifferenzierendes Unterrichten kompetent fühlen.

„Alle Schülerinnen und Schüler fühlen sich in ihrer Verschiedenheit von den Mitschülerinnen und Mitschülern sowie den Lehrkräften akzeptiert.“[1]

Fragen in einer internen Evaluation der Schule könnten dazu lauten:

  • „Ich fühle mich von meinen Lehrkräften akzeptiert.“
  • „Ich fühle mich von meinen Mitschülerinnen und Mitschülern akzeptiert.“

In ein Schülerfeedback könnten beispielsweise folgende Items aufgenommen werden:

  • „Ich fühle mich von Herrn/Frau …(FN) akzeptiert.“
  • „Ich fühle mich von meinen Mitschülerinnen und Mitschülern in der Klasse akzeptiert.“ (Bestandsaufnahme in der Klasse zur Ermittlung des Handlungsbedarfs des FN)

„Frau/Herr …(FN) achtet darauf, dass wir uns in der Klasse gegenseitig akzeptieren.“


[1] Das zugehörige Ziel lautet: „Das gemeinsame Leben und Lernen von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Beeinträchtigung bzw. Behinderung ist für alle am Schulleben Beteiligten der Normalfall.“ Ziel und Indikator stammen vom Staatlichen Beruflichen Schulzentrum Regensburger Land.